Leckere Schokolade - Wirklich so schlimm?


Ja, es kann schlimm werden!
Das Schweizer Institut für Veterinärpharmakologie und – toxikologie schildert die folgende Fälle:

· Zwei Englische Bulldoggen, beide 2 Jahre alt, haben je ein Stück Kuchen mit Schokoladenglasur gefressen (etwa 20-30g Schokolade).Die Symptome sind Kollaps, Schaum vor dem Maul, Konvulsionen, Tod innerhalb weniger Minuten nach der Einlieferung beim Tierarzt. Die Sektion ergibt keine auffälligen Veränderungen.

· Eine Springer Spaniel Hündin (Körpergewicht 21 kg ) hat am vorangegangenen Abend 1 kg Milchschokolade gefressen.
Daraufhin war sie nachts unruhig und hat Urin verloren. Später bekam sie Krämpfe. 15 Stunden nach der Aufnahme der Schokolade starb sie.

Das für diese Tier tödliche Gift in der Schokolade war das Alkaloid Theobromin, das zusammen mit Koffein und Theophyllin zur chemischen Gruppe der Methylxanthine gehört. Wenn eine offene Tafel Schokolade auf dem niedrigen Couchtisch liegt, kann sie für Haustiere ganz unwiderstehlich werden- mit evtl. tödlichen Folgen. Abhängig vom Kakaogehalt ist der Theobromingehalt in Schokolade unterschiedlich hoch:
  • Weiße Schokolade 0,00mg/g
  • Vollmilch-Schokolade 1,5 – 2mg/g
  • Zartbitterschokolade 5mg /g
  • Blockschokolade/ Kuvertüre: 15mg /g
  • Kakaopulver 14-20 mg/g
 

Warum können Methylxanthine giftig für Hunde sein?

Tatsächlich kommt es auf die Menge an. Nach dem Fressen von Schokolade kann es 1-12 Stunden oder viel länger dauern (wenn die gefressene Schokolade in Alufolie, Papier oder Kunststoff eingewickelt war), bis sich die ersten Anzeichen einer Vergiftung zeigen: starker Durst, Erbrechen, Durchfall, Hyperaktivität, Schwäche, Erhöhung der Körpertemperatur, Herzrasen ,Hecheln, Atemnot, vermehrtes Urinieren bis zur Inkontinenz, Zittern, Krämpfe.
Epileptische Tiere sind schon bei kleinsten Dosen gefährdet!

EINE DIREKTE BEHANDLUNG DER SCHOKOLADENVERGIFTUNG IST NICHT MÖGLICH!

Es kann nur versucht werden, durch Medikamente Kreislauf und Atmung des Tieres zu stabilisieren, intravenöse Infusionen kurbeln die renale Ausscheidung an. Im schlimmsten Fall stirbt das Tier.
Wenn ein Tier gerade Schokolade gefressen hat, kann in der Praxis durch Auslösen von Erbrechen und Magenspülungen innerhalb von 2 Stunden evtl. noch das Leben des Tieres gerettet werden. Niemals sollte erst einmal abgewartet werden, ob sich Vergiftungserscheinungen zeigen. Für den Tierarzt ist es wichtig zu wissen, welche Schokoladenart und wie viel davon aufgenommen wurde. Je dunkler die Schokolade ist, umso gefährlicher.(Das ergibt sich aus dem Theobromingehalt in der Schokolade)

Eine 100g Vollmilch-Schokolade zum Beispiel enthält ca. 200mg Theobromin, ca. 100mg Theobromin pro kg/Hund können tödlich wirken. Somit kann eine Tafel Vollmilchschokolade für einen 2 kg Hund lebensbedrohlich werden.
Eine 100g Zartbitterschokoladentafel mit ca. 500mg Theobromin ist schon für einen 5 kg Hund tödlich.

JE HÖHER ABER DER KAKAOGEHALT IN DER ZARTBITTERSCHOKOLADE, UMSO GEFÄHRLICHER WIRD ES!

Wie bei vielen Gefahren, ist Vorbeugung die beste Medizin. Und wenn schon Schokolade, dann als Alternative „Hundeschokolade“ mit stark reduziertem Theobromingehalt vom Fachgeschäft…